Johann Hoffmann
Tischlergehilfe. Widerstandskämpfer gegen das NS-Regime. Hingerichtet.
Lebenslauf
Johann Hoffmann wurde am 4.12.1885 in Mauternbach (Niederösterreich) geboren. Er arbeitete als Tischlergehilfe. 1918 trat er der sozialdemokratischen Arbeiterpartei Österreich bei, 1927 dem republikanischen Schutzbund als Gruppenführer.
Widerstand, Verhaftung, Todesurteil
Am 14. 3. 1941 wurde Johann Hoffmann verhaftet und am 12. 6. 1942 gemeinsam mit Ferdinand Strasser und Franz Zeller (beide hingerichtet) zum Tode verurteilt. Am 30.9.1942 wurde er im Landesgericht I in Wien hingerichtet.
Aus dem Urteil
„Nach dem Zusammentreffen mit Fritzsche warb Zeller den Hoffmann zur Mitarbeit an. Beide kannten sich als alte Marxisten und Hoffmann war zur Mitarbeit bereit. Zeller erzählte ihm, dass die Verbindung zur Provinzorganisationsleitung in Wien bereits hergestellt sei, und unterrichtete ihn über das wesentliche Ergebnis der Aussprache mit Fritzsche. Einige Tage später bestellte er den Hoffmann zu einem Treff mit dem Verbindungsmann aus Wien, der bei der Eisenbahnbrücke in Krems stattfand. Fritzsche erläuterte zunächst den beiden neuerlich den Aufbau der kommunistischen Organisation, wies darauf hin, dass in möglichst vielen Betrieben Fuß gefasst und Zellen gegründet werden müssten, warnte aber beide bei der Werbung neuer Mitglieder zu besonderer Vorsicht, um die Organisation nicht zu gefährden.“
Gedenkort - Landesgericht für Strafsachen Wien
Im ehemaligen Hinrichtungsraum des Landesgericht für Strafsachen Wien findet sich sein Name auf einer der Gedenktafeln.
Gedenkort - Gruppe 40, Zentralfriedhof
Ursprünglich in der Gruppe 37-45-1, im März 1966 exhumiert in die Gruppe 40.
In der Gruppe 40 wurden die im Wiener Landesgericht Hingerichteten beerdigt. 2013 wurde die Gruppe 40 zur Nationalen Gedenkstätte erklärt.
Quellen und Bildnachweise
- Willi Weinert, "Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer". 4. Auflage Wiener Stern Verlag, 2017
- Porträtbild: Willi Weinert oder Wiener Stern Verlag
- Bild Fallbeil/Guillotine: Leihgeber Kurt Brazda
- Andere Bildrechte: Angabe bei Anklicken des Bildes (Bildinformation)
- Andere Bilder: Privatbesitz oder Verein Zur Erinnerung
Hauptwerke zur Gruppe 40
- Willi Weinert, „Mich könnt ihr löschen, aber nicht das Feuer“. Biografien der im Wiener Landesgericht hingerichteten WiderstandskämpferInnen gegen das NS-Regime. Ein Führer durch die Gruppe 40 am Wiener Zentralfriedhof. 4. Auflage Wiener Stern Verlag 2017
- Lisl Rizy, Willi Weinert, „Mein Kopf wird euch auch nicht retten“. Korrespondenzen österreichischer WiderstandskämpferInnen aus der Haft. 4 Bände. Wiener Stern Verlag 2016
Weiterführende Informationen
- DÖW Katalog zur permanenten Ausstellung. Hg. v. Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands, Wien 2006
- Wolfgang Neugebauer, Der österreichische Widerstand 1938-1945, Wien 2008
- Die Geschichte des Grauen Hauses und die österreichische Gerichtsbarkeit, Wien 2012
- DÖW (Hg.) Widerstand und Verfolgungen in den österreichischen Bundesländern (Wien, Burgenland, Oberösterreich, Tirol, Niederösterreich, Salzburg), Wien 1975-1991
- Heinz Arnberger, Claudia Kuretsidis-Haider (Hg.) Gedenken und Mahnen in Niederösterreich. Erinnerungszeichen zu Widerstand und Verfolgung, Exil, Befreiung, Wien 2011
- Brigitte Bailer, Wolfgang Maderthaner, Kurt Scholz (Hg.), „Die Vollstreckung verlief ohne Besonderheiten“, Wien
- Herbert Steiner, Gestorben für Österreich. Widerstand gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1995
- Herber Steiner, Zum Tode verurteilt: Österreicher gegen Hitler. Eine Dokumentation, Wien 1964
Web-Hinweise
- www.sternverlag.at - Wiener Stern Verlag
- www.doew.at - Dokumentationsarchiv des österr. Widerstands
- www.kz-verband.at - KZ-Verband/VdA
- www.freiheitskämpfer.at - Bund Sozialdemokratischer FreiheitskämpferInnen
- www.oevp-kameradschaft.at - ÖVP Kameradschaft der politisch Verfolgten
- www.nachkriegsjustiz.at - Zentrale österr. Forschungsstelle Nachkriegsjustiz
- www.archiv.wien.at - Wiener Stadt- und Landesarchiv
- www.friedhoefewien.at - Friedhöfe Wien